Samstag, 17. Juni 2017

Quidditch - Das westdeutsche Nachwuchsturnier

Am heutigen Samstag haben sich drei junge Quidditch-Teams aus dem Rheinland - Köln, Trier und Düsseldorf - getroffen, um im freundlichen Wettstreit etwas Spielerfahrung zu sammeln. Alle drei sind noch kein Jahr alt und haben noch den Status von Entwicklungsmitgliedern beim DQB (dem Deutschen Quidditch-Bund), aber trotzdem hat man sich beim Turnier nichts geschenkt!

Die Teams:
Cannons Cologne
Thunderbirds Trier
Düsseldorf Dementors

Im ersten Spiel standen sich Köln und Düsseldorf gegenüber, wobei die alte Städtefeindschaft sicher auch deswegen etwas litt, weil die Düsseldorfer mitunter Kölner Spieler haben. Leider fing das Spiel nicht so wirklich ideal an: gleich beim ersten Angriff wurde ein Chaser, kaum dass er sich den Quaffle erkämpft hatte, so schwer verletzt, dass er noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht wurde.
Weitergespielt wurde natürlich trotzdem und die meiste Zeit sah es sehr ausgeglichen aus. Die Kölner hatten zwar einige starke Chaser, die unsere Verteidigung durchbrechen konnten, wenn sie einmal in Fahrt kamen, aber auch unsere Angriffstaktik mit starken Beatern konnte Erfolge verzeichnen (ich hab Tore geworfen! =D).
Knapp wie es war stand fest, dass der Schnatzfang die Entscheidung bringen würde. Die Sucher waren noch nicht lange auf dem Feld, als der Kölner Sucher auch schon die Schnatzsocke in der Hand hielt! Angespannte Stimmung in der Düsseldorfer Sub Box: war der Catch good? Wir hatten Zweifel. Die Refs auch und nach einiger Beratung hieß es Entwarnung bei uns: der Fang war no good, das Spiel ging weiter!
Unsere Beater hatten natürlich den Auftrag, sich um den gegnerischen Sucher zu kümmern, um unseren zu entlastet, aber diesen Plan hatten natürlich nicht nur wir. Es stand 100:90 für uns - also noch dicke in Snitch Range - als der Schnatz das nächste mal gefangen wurde, diesmal von uns. Diesmal war die Sache klarer und wir mussten nicht lange warten bis der Head Ref verkündete, der Catch sei good und das Spiel damit gewonnen!
Fun Fact: Ich hatte ursprünglich vor, für Köln zu spielen. Schließlich bin ich gebürtiger Kölner und wohne auch nicht weit vom Trainingsplatz. Leider passen die Trainingszeiten nur selten in meinen Zeitplan, weshalb das nicht geklappt hat.

Cannons vs. Dementors: 90°:130*

Eine lange Pause hatten wir allerdings nicht, denn gleich im Anschluss stand unser Match gegen Trier an! Ohne unseren verletzten Chaser, aber nicht weniger entschlossen, gingen wir dieses Spiel an: der Plan war, Spaß zu haben! Nein, ernsthaft, das war der Plan. Weil wir Trier so gar nicht einschätzen konnten, wollten wir einfach spielen wie immer und schaun, was da zu holen war.
Die Trierer haben es uns auf jeden Fall nicht leicht gemacht! Den Refs auch nicht, wofür sie die eine oder andere Karte kassierten. Als Chaser kann ich jedenfalls sagen: wenn die Trierer Chaser einmal laufen, dann laufen sie dich über den Haufen. ^^;; Genau das ist mir leider gegen Ende des Spiels passiert; absolut legales Tackling, bin aber leider auf Schulter und Kopf gelandet und konnte von da an nicht weiter spielen.
Trotzdem führten wir zwischendurch sogar mit 40 Punkten (raus aus der Snitch Range!), einen Rückstand, den die Trierer allerdings aufholen konnten, obwohl sie zeitweise durch gelbe und insgesamt zwei rote Karten in der Unterzahl waren. Ein bisschen ärgerlich, dass wir unseren deutlichen Vorsprung nicht halten konnten. An unserer Defensive müssen wir auf jeden Fall noch arbeiten. =)
Es stand 90:90 als wir uns den Schnatz schnappen konnten: klar und deutlich und spielentscheidend!
Fun Fact: Bei den Thunderbirds gibt es einen Alex und einen Shaun! Das hat mich regelmäßig irritiert. XD Hätte ich schon ein eigenes Trikot gehabt, hätte ich es am Ende gern mit einem von beiden getauscht.

Dementors vs. Thunderbirds: 120*:90°

Beim letzten Spiel, Köln gegen Trier, war ich Assistant Ref, hauptsächlich also dafür zuständig, Beats zu callen und n bisschen mit auf Fouls zu achten. Das hatte ich beim Blackforest Cup schon mal gemacht, aber es war toll, da noch mehr Erfahrung zu sammeln. Spannend fand ich auch die Regeldiskussionen zwischen den Refs, da gab es viel zu lernen! Vielleicht klemm ich mich dochmal dahinter und versuch mich an einem der Ref Tests... XD
Es gibt während eines Spiels so viel zu beachten! Gehen die Spieler auch brav vom Besen, wenn sie beat sind und zu ihren Ringen laufen? Werden Bälle direkt fallen gelassen? Kam der Beat noch vor oder erst nach dem Torwurf? Wurde der Kontakt gegen den Quaffle Carrier von hinten initiert oder hat er sich nur weggedreht? Kein Wunder, dass der Head Ref durch drei Assistant Refs und einen Snitch Ref unterstützt wird!
Nun ja, weit ab vom Score Table und konzentriert auf Bludger- statt Quaffle-Game hab ich vom genauen Ausgang des spannenden Matches gar nicht so viel mitbekommen; es stand am Ende wohl 170*:60° für die Thunderbirds - Reife Leistung! Allerdings hat der Düsseldorfer Schnatz es den Teams nicht leicht gemacht: erst nach einem Handicap (Bewegung nur noch entlang der Mittellinie) konnte der Trierer Sucher ihm die Tennissocke entreißen.

Trotz der dummen Verletzung, die mich davon abgehalten hat, am Ende noch beim gemischten Freundschaftsspiel (Bonn-Münster gegen den Rest) mitzuspielen, war es ein großartiger Tag, bei dem ich unglaublich viel gelernt habe! =D Quidditch ist immer noch der beste Sport aller Zeiten und wir wissen jetzt sicher, worauf wir beim Training in Zukunft noch alles achten werden.

Danke an alle Spieler, die Refs und Helfer aus anderen Teams, unsere treuen Fans und natürlich die Organisation!
(Und gute Besserung an alle Verletzten!)

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