Samstag, 17. Juni 2017

Quidditch - Das westdeutsche Nachwuchsturnier

Am heutigen Samstag haben sich drei junge Quidditch-Teams aus dem Rheinland - Köln, Trier und Düsseldorf - getroffen, um im freundlichen Wettstreit etwas Spielerfahrung zu sammeln. Alle drei sind noch kein Jahr alt und haben noch den Status von Entwicklungsmitgliedern beim DQB (dem Deutschen Quidditch-Bund), aber trotzdem hat man sich beim Turnier nichts geschenkt!

Die Teams:
Cannons Cologne
Thunderbirds Trier
Düsseldorf Dementors

Im ersten Spiel standen sich Köln und Düsseldorf gegenüber, wobei die alte Städtefeindschaft sicher auch deswegen etwas litt, weil die Düsseldorfer mitunter Kölner Spieler haben. Leider fing das Spiel nicht so wirklich ideal an: gleich beim ersten Angriff wurde ein Chaser, kaum dass er sich den Quaffle erkämpft hatte, so schwer verletzt, dass er noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht wurde.
Weitergespielt wurde natürlich trotzdem und die meiste Zeit sah es sehr ausgeglichen aus. Die Kölner hatten zwar einige starke Chaser, die unsere Verteidigung durchbrechen konnten, wenn sie einmal in Fahrt kamen, aber auch unsere Angriffstaktik mit starken Beatern konnte Erfolge verzeichnen (ich hab Tore geworfen! =D).
Knapp wie es war stand fest, dass der Schnatzfang die Entscheidung bringen würde. Die Sucher waren noch nicht lange auf dem Feld, als der Kölner Sucher auch schon die Schnatzsocke in der Hand hielt! Angespannte Stimmung in der Düsseldorfer Sub Box: war der Catch good? Wir hatten Zweifel. Die Refs auch und nach einiger Beratung hieß es Entwarnung bei uns: der Fang war no good, das Spiel ging weiter!
Unsere Beater hatten natürlich den Auftrag, sich um den gegnerischen Sucher zu kümmern, um unseren zu entlastet, aber diesen Plan hatten natürlich nicht nur wir. Es stand 100:90 für uns - also noch dicke in Snitch Range - als der Schnatz das nächste mal gefangen wurde, diesmal von uns. Diesmal war die Sache klarer und wir mussten nicht lange warten bis der Head Ref verkündete, der Catch sei good und das Spiel damit gewonnen!
Fun Fact: Ich hatte ursprünglich vor, für Köln zu spielen. Schließlich bin ich gebürtiger Kölner und wohne auch nicht weit vom Trainingsplatz. Leider passen die Trainingszeiten nur selten in meinen Zeitplan, weshalb das nicht geklappt hat.

Cannons vs. Dementors: 90°:130*

Eine lange Pause hatten wir allerdings nicht, denn gleich im Anschluss stand unser Match gegen Trier an! Ohne unseren verletzten Chaser, aber nicht weniger entschlossen, gingen wir dieses Spiel an: der Plan war, Spaß zu haben! Nein, ernsthaft, das war der Plan. Weil wir Trier so gar nicht einschätzen konnten, wollten wir einfach spielen wie immer und schaun, was da zu holen war.
Die Trierer haben es uns auf jeden Fall nicht leicht gemacht! Den Refs auch nicht, wofür sie die eine oder andere Karte kassierten. Als Chaser kann ich jedenfalls sagen: wenn die Trierer Chaser einmal laufen, dann laufen sie dich über den Haufen. ^^;; Genau das ist mir leider gegen Ende des Spiels passiert; absolut legales Tackling, bin aber leider auf Schulter und Kopf gelandet und konnte von da an nicht weiter spielen.
Trotzdem führten wir zwischendurch sogar mit 40 Punkten (raus aus der Snitch Range!), einen Rückstand, den die Trierer allerdings aufholen konnten, obwohl sie zeitweise durch gelbe und insgesamt zwei rote Karten in der Unterzahl waren. Ein bisschen ärgerlich, dass wir unseren deutlichen Vorsprung nicht halten konnten. An unserer Defensive müssen wir auf jeden Fall noch arbeiten. =)
Es stand 90:90 als wir uns den Schnatz schnappen konnten: klar und deutlich und spielentscheidend!
Fun Fact: Bei den Thunderbirds gibt es einen Alex und einen Shaun! Das hat mich regelmäßig irritiert. XD Hätte ich schon ein eigenes Trikot gehabt, hätte ich es am Ende gern mit einem von beiden getauscht.

Dementors vs. Thunderbirds: 120*:90°

Beim letzten Spiel, Köln gegen Trier, war ich Assistant Ref, hauptsächlich also dafür zuständig, Beats zu callen und n bisschen mit auf Fouls zu achten. Das hatte ich beim Blackforest Cup schon mal gemacht, aber es war toll, da noch mehr Erfahrung zu sammeln. Spannend fand ich auch die Regeldiskussionen zwischen den Refs, da gab es viel zu lernen! Vielleicht klemm ich mich dochmal dahinter und versuch mich an einem der Ref Tests... XD
Es gibt während eines Spiels so viel zu beachten! Gehen die Spieler auch brav vom Besen, wenn sie beat sind und zu ihren Ringen laufen? Werden Bälle direkt fallen gelassen? Kam der Beat noch vor oder erst nach dem Torwurf? Wurde der Kontakt gegen den Quaffle Carrier von hinten initiert oder hat er sich nur weggedreht? Kein Wunder, dass der Head Ref durch drei Assistant Refs und einen Snitch Ref unterstützt wird!
Nun ja, weit ab vom Score Table und konzentriert auf Bludger- statt Quaffle-Game hab ich vom genauen Ausgang des spannenden Matches gar nicht so viel mitbekommen; es stand am Ende wohl 170*:60° für die Thunderbirds - Reife Leistung! Allerdings hat der Düsseldorfer Schnatz es den Teams nicht leicht gemacht: erst nach einem Handicap (Bewegung nur noch entlang der Mittellinie) konnte der Trierer Sucher ihm die Tennissocke entreißen.

Trotz der dummen Verletzung, die mich davon abgehalten hat, am Ende noch beim gemischten Freundschaftsspiel (Bonn-Münster gegen den Rest) mitzuspielen, war es ein großartiger Tag, bei dem ich unglaublich viel gelernt habe! =D Quidditch ist immer noch der beste Sport aller Zeiten und wir wissen jetzt sicher, worauf wir beim Training in Zukunft noch alles achten werden.

Danke an alle Spieler, die Refs und Helfer aus anderen Teams, unsere treuen Fans und natürlich die Organisation!
(Und gute Besserung an alle Verletzten!)

Sonntag, 4. Juni 2017

Con-Bericht - Dokomi 2017: Never Have I Ever

Vor der Con...
Ganz gelegentlich krame ich aus den Tiefen meiner Hobbykiste das Cosplay aus. Dann mache ich es wie jeder andere Cosplayer auch: ich prokrastiniere das Nähen bis zum letzten Moment und lege dann vor der Con einen Näh-Marathon hin. 8'D So war es auch dieses mal, dabei stand das Cosplay wirklich lang genug fest (es sollte schon letzte Dokomi fertig sein) und das gesamte Material lag auch schon bereit (letztes Jahr und so). Ein Teil war sogar schon fertig zugeschnitten, einem rechtzeitig fertig gestellten Cosplay stand also nichts im Wege. Außer meiner Dummheit.

Was sollte es werden?
Eine Gijinka-Version von shiny Feelinara. Obwohl ich die neuste Eeveelution erst so gar nicht mochte, hat Feelinara es heimlich, still und leise auf meinen Platz 1 geschafft. Selbst auf der Liste meiner absoluten Lieblings-Pokémon überhaupt erobert es locker die Top 10. Also warum nicht, vor allem wenn Danny dazu shiny Nachtara macht? Coole Sache.
Abgesehen davon, dass eine Gijinka-Version wie ich sie mir vorstelle, nicht so wirklich balltauglich ist. Ich mag Kemonomimi-Designs und die langen Ohren hätten bei den meisten Tänzen doch arg gestört, gleiches gilt für die langen Bänder. Eigentlich etwas schade, aber nun.
Die Idee war trotz allem ein Design, dass den Garderobevorschriften eines Balls gerecht werden würde, dazu gehörten Weste, Fliege und eine Jacke, die ein bisschen in Richtung Frack ging. Die Jacke musste ich auf dem Altar der Prokrastination opfern, der Rest wurde aber auf den letzten Drücker fertig. Leider war ich mit dem Ergebnis dann nicht so ganz zufrieden. Es war okay, aber nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Samstag
Samstag standen Danny und ich zu einer Zeit auf, die ich als fauler Student mit "in aller Herrgottsfrühe" bezeichnen würde, um rechtzeitig auf der Con zu sein und nicht ewig anstehen zu müssen. Wir waren gegen 10 Uhr da, was dieses Kriterium definitiv nicht mehr erfüllte. Bei unserer Ankunft war der Vorplatz der Con bereits gefüllt mit Warteschlangen, deren Anfang und Ende nicht immer ganz sinnvoll oder ersichtlich war. Da wir uns nicht stundenlang in die pralle Sonne stellen wollten, packten wir uns erst mal ein Stündchen in den Schatten. Dann suchten wir uns eine strategisch kurze Schlange, die nach ein paar Windungen mit einer anderen Schlange verschmolz. Trotzdem war es 12 Uhr, bis wir tatsächlich das Innere der Con zu sehen bekamen.
Mein Fazit für diesen Teil der Con ist schlicht und ergreifend katastrophal, auch weil ich es kurz vorher auf der RPC in Köln noch so viel besser erlebt habe. Flotte Taschenkontrollen, effektives Zuordnen der heran strömenden Menschenmassen, im Anschluss ebenso effizientes Management der Warteschlangen in die Halle - da kam es zu keinen unangenehmen Verzögerungen. Ich hab mir sagen lassen, dass die Dokomi-Orga das Problem zumindest schon auf dem Schirm hat; hoffentlich kümmern sich nächstes Jahr Profis um den Prozess des Einlasses. Außerdem wünsche ich mir schon seit Jahren, dass die in der Messe doch sicher vorhandenen Selbstscannerschranken verwendet werden, wie es auch auf vielen anderen Messen üblich ist. Die von Helfern bedienten Handscanner rauben nur noch zusätzlich Zeit.

Drinnen erwarteten uns, wie wir ja bereits wussten, nicht die vertrauten Gänge der bisher genutzen Bereiche, sondern jene Art Messehallen, wie man sie auch von anderen Großevents kennt. Das hatte durchaus Vorteile: die Luft war nirgendwo stickig, was mitunter den hohen Decken geschuldet ist und es war zwar durchaus voll, aber nie so sehr, dass man nicht gut vom Fleck gekommen wäre. Platz war definitiv genüg.
Das ginge allerdings sehr zu Kosten der Atmosphäre. Ich kann nicht für andere Länder sprechen, aber deutsche Anime-Cons sind keine Messen. Der Dokomi ging das Gefühl einer Anime-Con, das ich seit Jahren kenne und trotz schwindendem Interesse am Medium immer irgendwie gemochte habe, verloren.
Vielleicht ist das nicht zu ändern und die Vorteile wiegen schwerer als dieser Einwand, der zugegebenermaßen stark von Nostalgie geprägt ist. Schön wäre es aber, die Messehallen wenigstens effektiv zu nutzen, nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe. Dann wirkt das Ganze nicht mehr so leer und verloren. Ein bisschen mehr Deko hätten die Hallen auch vertragen können. Sobald man den Blick von einem Stand abwandte, erwarteten einen kahle Wände und Decken bar jeden Schmucks, was irgendwie traurig ist.

Den Händlerraum haben Danny und ich links liegen gelassen, viel mehr hat uns die extrem ausgebaute Artist Alley interessiert. Ich hatte extra ein gewisses Budget beiseite gelegt, um es an den Ständen diverser Künstler zu investieren. Es gab zwar viele Stände mit tollen Sachen, für mich war letztendlich aber sehr wenig dabei. Ich hatte aber auch sehr spezifische Vorstellungen, was in meine Mappe wandern sollte (Originale waren mir zu teuer, ich wollte also nur Drucke; zudem hatte ich es ausschließlich auf Fanarts von Charakteren abgesehn, die ich gerade mochte, eigene Charaktere oder sonstige Motive habe ich direkt aus mangelndem Interesse übergangen). Aber zumindest als Fan von Yuri on Ice sollte man gut fündig geworden sein! ^^;; (Ich wollte doch nur einen Hux. Einen hübschen! Hab einen gesehn, aber der hat mich nicht angesprochen.) Ich hab zumindest liebe Menschen wie Wana und Kisa getroffen, was immer gut ist.

Danach wollten wir unsere Freunde bei der Saaltechnik besuchen. Der neue Bühnenraum hat uns in seinem Aufbau auch nicht überzeugt. Die Bühne war quasi in der Mitte, davor eine Menge Stühle, hinten das F.O.H.; der Backstagebereich war einfach ein großer Teil der Halle, der vom Rest durch einen langen Vorhang getrennt war. Obwohl Platz für echt viele Zuschauer war, wirkte das ganze in der noch riesigeren Messehalle ziemlich verloren und irgendwie nicht so angenehm zum Zuschauen.
Richtig Backstage zu Hannah und Raist konnten wir noch nicht und zu Matthes und Mika ans Tonpult ließ man uns nicht vor; Matthes sei gerade sehr beschäftigt! Ein Blick zur Bühne bestätigte das: zwei Mitglieder einer Showgruppe waren in einen Dialog verwickelt, der unserem Mann vom Ton vermutlich gerade alles abverlangte. Ansich hatte der Mensch ja recht, Besucher sollten da nicht hin. Aber. XD

Was im Anschluss folgte ist etwas, was mich womöglich mit der gesamten Locationsituation aussöhnen könnte. Ernsthaft, bietet mir so was jedes Jahr und ich sage nichts mehr über das mangelnde Feeling eurer Con! Da war nämlich ein Hüpfburgenhindernisparcour! *___*x Man musste über und unter Sachen durch krabbeln, auf großen Blobs lang laufen, Hügel hochklettern und in die Tiefe springen! Das hat so endlos viel Spaß gemacht, ich kann das gar nicht in Worte fassen!
Danny hat mich dabei gefilmt und man sieht zumindest ein bisschen, wie viel Spaß ich da habe! Leider sieht man die zweite Hälfte nicht, und die war das beste! ♥ Ich bin 110% dafür, dass es so was nächstes wieder gibt - aber bitte einen neuen Parcour, soll ja spannend bleiben!

Dergestalt mit Freude und Enthusiasmus aufgeladen, haben wir uns in Richtung Nordpark aufgemacht, um dort die Gesellschaft netter Menschen zu genießen. Bester Plan, denn wir konnten zuerst Mia und Aaron, dann Chris und Rita und später Lisa, Alice, Tex und Sandra ausfindig machen. Kuri und Dax ließen auch nicht lange auf sich warten, wir hatten also das ohnehin unvermeidliche HÖXler-Treffen aufgetan. 8D
Nebenbei hab ich ein paar bekannte Gesichter aus Hetalia-Zeiten getroffen, was ja auch immer schön ist.

Der Ball
Mein Highlight der Dokomi ist seit Jahren schon der abendliche Tanzball. Immerhin hat meine Tanzbegeisterung dereinst auf einem Dokomi-Tanzkurs ihren schicksalhaften Anfang genommen! Nachdem wir letztes Jahr später dran waren und den Eröffnungstanz verpasst haben, waren Danny und ich diesmal absolut pünktlich! Wir standen recht weit vorne in der Schlange, wo wir auch gleich auf Thilo und Judith aufgabelten. Passend zu "For The First Time In Forever" aus Frozen (leider auf deutsch) begann der Einlass, was wunderbar auf die Zeile "Tell the guards to open up the gates!" abgestimmt war. =D
Wir suchten uns ein paar Sitzplätze gegenüber dem Eingang, wo wir unser Hauptquartier aufschlugen. Leider wurde die Mitte des Saals immer noch von einer vollkommen überflüssigen und mehr als störenden Bühne eingenommen, auf der ebenso unnötige Acts den Abend "aufpeppen" würden. Liebe Dokomi-Orga, liebe Ball-Verantwortliche: wir kommen da hin, um zu tanzen. Nicht um anderen beim Tanzen zuzusehen, nicht um Leute live singen zu hören. Wobei das ja alles prinzipiell noch geht, solange man auf die dabei laufende Musik tanzen kann und es die Leute nicht animiert, mitten auf der Tanzfläche als stilles Publikum rumzustehen. Packt sie Bühne doch schmal an den Rand: Sänger können da trotzdem stehen und es stört nicht so auf der Tanzfläche.
Ich mein, klar, es gibt eine Tanzrichtung und prinzipiell ist außen tanzen besser, aber a) stehen da immer Leute rum, was Mias und meinen einen Tango zu einem abenteuerlichen Hindernistanz machte, und b) tanzen nun mal nicht alle brav gegen den Uhrzeigersinn oder - je nach Tanz - auf ihrer Stelle. Je mehr Platz zum Ausweichen da ist, desto besser!

Unabhängig davon war es aber ein wunderbarer Abend, an dem ich fast jeden Tanz, den ich konnte, mitgenommen habe. Zum ersten Mal konnte ich auch richtig viel mit Danny tanzen, aber natürlich hab ich mich auch oft mit Mia über die Tanzfläche - und zwei mal sogar über die Bühne - bewegt. Es wurden unter anderem ein paar wirklich schöne Tangos gespielt (ich liebe Tango!) und auch wenn nicht jeder Song ein Treffer war, konnte man doch auf einiges gut tanzen.
Thilo und ich haben stellenweise versucht, für uns gegenseitig den Damenpart zu übernehmen, aber so richtig hat das mit dem spontanen Umdenken nicht geklappt, außer beim Wiener Walzer! Wenn man einmal in der Bewegung ist, sind die Schritte ja eh gleich und Thilo führt den wirklich ganz fantastisch - das möchte ich auch noch lernen! =3
Ich hab außerdem noch schnell ein paar Schritte und Figuren weitergeben können, unter anderem an Bonnie aus Mias und meinem Tanzkurs, was mich riesig gefreut hat! Oh, und ich habe mit Hannah eine Samba getanzt - das muss ich aber noch viel üben und besser führen lernen! Spaß gemacht hat's trotzdem; sonst tanz ich den ja nur mit Mia im Kurs und sie hasst ihn immer so. 8'D

Später am Abend ist uns dann der absolute Coup gelungen: wir haben Ninnie, die als Deadpool da war, angestachelt, einen im Ballkleid erschienenen Batman zu einem Walzer aufzufordern. Nicht nur hat das geklappt, sie hat ihn auch noch auf die Bühne bekommen und um das ganze perfekt abzurunden wurde dann auch noch ausgerechnet Tale As Old As Time gespielt! Das ganze war eine fantastische Show, für die Mia und ich doch gerne mal unseren Signature-Song aufgegeben haben, denn dabei mussten wir natürlich zusehen und konnten folglich unmöglich selbst tanzen.

Der Fail des Abends geht an den Versuch, ein wenig historisches Tanzen in den Ball zu integrieren. Ansich ein löbliches Unterfangen, warum auch nicht. Nachmittags hatte es dazu auch einen entsprechenden Tanzkurs gegeben, den Danny und ich aber verpasst haben; hat ech nicht geholfen, dass der Kurs drüben im alten Locationbereich war und ich nicht allen anderen Sachen in den Messehallen. =/ Das könnte man irgendwie noch sinniger regeln. Jedenfalls wurde dann irgendwann eine Tourdion angekündigt, allerdings ging es dann auch sofort los, so dass kaum Zeit war, sich zu einem Kreis zusammen zu finden. Liebe Tanzball-Orga: das geht nicht wie beim Paartanz. Eine Gruppe muss sich erst mal finden und dann braucht es auch noch eine gerade Anzahl Tänzer, die sich auf irgendeine Art verständigen, wer welche Rolle tanzt. Trotzdem waren Danny und ich zunächst spontan begeistert und wir hasteten los, um eine Kreisformation auszumachen. Die fanden wir auch und schlossen uns sofort an, doch die Begeisterung machte schnell einer wachsenen Irritation Platz: es wurde nicht gedreht. Die Tourdion ist der vielleicht simpelste historische Tanz überhaupt; er besteht aus einem Schwanken nach vorne und zurück, einem Schwanken nach links und zurück und einer Drehung. Das ist alles. Das ist wirklich und absolut alles. Die Figuren werden dabei jeweils genau vier mal wiederholt. Immer wieder. Obwohl der Tanz so einfach ist, macht er eine Menge Spaß, vor allem wegen jener Drehfigur, die in der Regel mehr ein Hüpfen, Springen und Werfen ist. Traurig und verwirrt extrahierten wir uns auf der stark vereinfachten Tourdion, die keine mehr war, und kehrten zu unserem Ende des Saals zurück. Und siehe da: dort hatte sich ebenfalls ein kleiner Kreis gebildet. Spannenderweise hatte man sich hier vollständig von der im vorderen Saalbereich vorherrschenden Komplexität verabschiedet und schwankte jetzt nur noch vor und zurück. Die ganze Zeit. Die Tatsache, dass man eine Tourdion so vollkommen ruinieren kann, habe ich immer noch nicht verarbeitet. Ich freue mich für die Tänzer, dass sie bei der Sache irgendwie Spaß hatten, aber ich frage mich doch, was bei diesem Tanzkurs so glorreich schief gegangen ist. Könnte man so was, falls es nochmal in Angriff genommen wird, vielleicht irgendwie besser regeln? Mehr instruierte Tänzer einstreuen vielleicht...?
Aber! All das konnte mir den Abend nicht vermiesen: es war ein schöner Ball mit tollen Tänzen und Tänzern!

Sonntag
Heute konnten wir zumindest ein wenig länger schlafen als Samstag, was mitunter daran lag, dass wir diesmal einen besseren Parkplatz hatten, Danny hatte am Abend vorher nämlich direkt bei mir vor der Haustür geparkt (in der Kölner Innenstadt keine Kleinigkeit). Zu spät wollten wir trotzdem nicht sein, denn wir wollten gleich morgens früh den ersten Act des Tages sehn, Tex' Comedy Programm "Hashtex". Oder ist das ihr Künstlername? Wie heißt dann das Programm? 8D Es ging jedenfalls um die Fanszene, in der wir uns so bewegen, was arg unterhaltsam war! Beim Publikum schien das Ganze auch gut anzukommen, was mich sehr für Tex gefreut hat. Mein liebster Teil war der über Sport-Animes, wobei ich als Fan des Genres sagen muss, dass man sich da noch über einiges mehr hätte lustig machen können. Aber vielleicht war es so für die Allgemeinheit besser verständlich? Coole Sache jedenfalls!
Im Anschluss musste ich dann noch mein Schwert zum Waffencheck tragen, was ich vor der Show nicht mehr geschafft hatte. Weil wir nichts anderes geplannt hatten und ja eigentlich immer eine gute Zeit für Captive Prince ist, hatten Chris und ich uns nochmal in Laurent und Jord geschmissen, um gechillt fabulous auszusehen. 8D Allerdings hatte ich vercheckt, dass Jords Haare letztes mal bei Mia gelandet waren. Die waren jetzt sonstwo und auf die Schnelle nicht zu beschaffen, also hat mir Lisa spontan eine farblich passende Haarpracht geliehen. Zuletzt diente der wuschelige Schopf ihrem Evoli als Haupthaar und so mussten wir obendrein auch noch ein Haarspray erbeuten, bevor Jord so wirklich fertig war (dabei hab ich Yase und ihren Jord getroffen, was mich sehr gefreut hat!). Außerdem hat Chris ein bisschen in meinem Gesicht rumgepinselt und das Resultat hat mir tatsächlich gut gefallen. X'D Ich bin selten glücklich mit Makeup an mir, aber gerade die dunkleren Augenbrauen waren toll und das leicht dunkle um die Augen auch. Ganz dezent, aber hat doch n Unterschied gemacht. Das hat mich doppelt gefreut, weil wir am Ende sogar noch ein ganz paar Fotos zusammen gemacht haben. =)
Ansonsten haben wir den Tag aber hauptsächlich auf einer Decke chillend im Japangarten verbracht, zusammen mit einem Haufen netter Menschen (den üblichen Verdächtigen). Mit einer Gruppe HÖXler haben wir "never have I ever" gespielt, allerdings ohne Alkohol, was trotzdem lustig war und obendrein dafür gesorgt hat, dass wir alle genug getrunken haben!
Irgendwann gegen Abend zerbröselten sich die Menschen dann so langsam und ich hab mich gen Halle aufgemacht, um zusammen mit Raist zurück nach Köln zu pendeln.

Fazit
1. Ich komme wieder! Aber vielleicht verzichte ich auf das Wochenendticket und hole mir nur eins für den Ball. Der Rest hat sich für mich preislich eigentlich nicht gelohnt.
2. Der Ball muss diese dumme Bühne verlieren. Das wäre so viel besser! Außerdem werde ich mich eventuell von "aufwendigen" Cosplays für den Ball verabschieden; man kann sich auch anders passend gewanden.
3. Sollte die Con in diesen Hallen bleiben, machen sie hoffentlich mehr daraus. So wie es jetzt ist, war ich thoroughly underwhelmed.
4. Ich hab die besten Freunde - mit euch ist jede Con großartig! ♥